Veröffentlicht 19. Juni 2022.
Aktualisiert am 19. Juni 2022 | 21:15 Uhr
“Generell können Impfungen genau wie Infektionen die fehlgeleitete Immunreaktion im Rahmen einer MS triggern, sodass eine Auslösung von Schüben möglich ist.” Das teilte das Deutsche Ärzteblatt 2009 wörtlich mit. Das heißt, wer an Multiple Sklerose leidet, wird durch egal welche Impfung womöglich einen Schub erhalten. Dies müsste als Grund ausreichend sein, um sich zumindestens als MS-Patient eine Bescheinigung ausstellen zu lassen, die bestätigt nicht geimpft werden zu können. Für andere Nervenkrankheiten wurde der Zusammenhang womöglich nur noch nicht untersucht.
Die Aussage der medizinischen Fachzeitschrift wird jedoch eingeschränkt. Denn die Multiple Sklerose sei durch mehrere Faktoren bedingt. Angeblich sei die Impfung nicht “im eigentlichen Sinne kausal” als krankheitsauslösend beziehungsweise perpetuierend anzusehen, sondern nur in diesen Fällen als “Trigger”. Wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, fragt sich schon, warum dann die eine Ursache als kausal anzusehen sein soll und die andere nicht? Offensichtlich taten sich die Autoren schwer, ihre Erkenntnisse wirklich offen darzulegen.
https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/Bekanntgaben/Archiv/2009/200907131.pdf
Jg. 106⏐⏐Heft 28–29⏐⏐13. Juli 2009