Veröffentlicht 27. Juli 2022.
Aktualisiert am 27. Juli 2022 | 15:54 Uhr
In Mannheim gab es Anfang Mai 2022 wieder einen Fall, bei dem jemand, wie ich teilweise nur noch sarkastisch sage, mit oder an einer “Personalienfeststellung” durch die Polizei verstarb. Als ich dieses Jahr in England war, berichtete ich einem Bekannten über Vorkommnisse in Deutschland. Er teilte mir mit, wie es in seinem Land abläuft und ich stieß auf das sogenannte Independent Office for Police Conduct (IOPC). Dieses bearbeitet Beschwerden gegen Polizeikräfte in England und Wales. Die meisten Vorwürfe wegen polizeilichen Fehlverhaltens werden von den eigenen Fachabteilungen der Polizeikräfte unter Aufsicht des IOPC untersucht. bei schwerwiegenden Vorwürfen von Fehlverhalten oder Straftaten durch Polizeibeamte und andere Vollzugsbeamte führt das IOPC jedoch auch unabhängige Untersuchungen durch. Obligatorische Überweisungen erfolgen in der Regel an das IOPC (welches bis 2018 IPCC hieß), wenn eine Person nach einem Kontakt mit der Polizei stirbt oder schwer verletzt wird. Seit Mitte Mai hörte man nichts mehr vom Toten auf dem Mannheimer Marktplatz. Das letzte, was der Mann am Boden spürte, waren Schläge von Polizistenfäusten in seinem Gesicht. Wundern würde es mich nicht, wenn es Quarzhandschuhe waren.
https://en.wikipedia.org/wiki/Independent_Office_for_Police_Conduct
2021 gab es hingegen in England zum Beispiel einen Aufsehen erregenden Kriminalfall, bei dem ein Polizist eine Frau entführte, vergewaltigte und umbrachte. Sarah Everard wurde im März Opfer, es gab Ermittlungen, einen Prozess und noch vor Endes Jahres wurde der Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wird nach den Regularien auf der Insel das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen.