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Veröffentlicht 19. Oktober 2021.
Aktualisiert am 19. Oktober 2021 | 10:28 Uhr

Einigermaßen aus dem Zusammenhang gerissen stellt ARD-ZDF den Kauf von Briefwahl-Stimmen bei der Kommunalwahl Hessen in Frankfurt dar. Nicht so schlimm, war ja nur ein Einzelfall? So wirkt es zumindest in der Darstellung. Keine einzigen anderen Vorkommnisse werden erwähnt, die es aber aus Darmstadt, Groß-Gerau oder andersartig in Frankfurt längst gemeldet wurden. Einem SPD-Politiker werden Zeugen zum Verhängnis, die behaupten, der Politiker hätte Geld für die Mithilfe an einem Wahlbetrug erhalten. Er ist nun aus der Partei geschasst. Er hat sich schließlich blöderweise erwischen lassen. Angeblich gibt es nur zwei, die der SPD geholfen haben könnten. Und angeblich nur bei der Kommunalwahl im März 2021. Ein Zeuge meint laut ARD-ZDF: “Ich sollte dafür sorgen, dass Briefwahl-Unterlagen beantragt werden. Dann sollte ich die Unterlagen holen – entweder aus dem Briefkasten oder das mit den Leuten absprechen… Bei den Blöcken der Wohnungsgesellschaften kann man die tatsächlich unten rausfischen. Damit wurde ich quasi beauftragt.”

Selbstverständlich ist, wenn man ARD-ZDF glauben will, angeblich kein einziger auf die Angebote eingegangen und die besonders gesetzlich zur Objektivität verpflichtete Sendergruppe konnte auch niemanden auftreiben, wie aus dem Artikel hervorgeht. Es werden in Frankfurt am Main zwar Schießwütige, Messerstecher oder üble Schläger gesichtet, aber dass jemand beim Betrug von Briefwahlen mitmachen könnte, ist angeblich völlig irreal. Beim Betrug von Briefwahlen hält sich die Bevölkerung selbstverständlich zurück. Die Annahme derartig unmoralischer Angebote wäre den Menschen in der Main-Metropole nach Anmutung der Berichterstattung bei ARD-ZDF gänzlich fremd.

Einigermaßen zusammenhangslos erfährt man immerhin etwas über die Methoden:

o viele beteiligen, um die Möglichkeiten abzugrasen
o Eine einzelne Wahlfälschung ist 10 bis 20 Euro wert
o Briefkästen in Wohnblocks und sozialen Brennpunkten sind Ziel
o für ältere Verwandte mindestens im eigenen Haushalt werden die Briefwahlunterlagen angefordert

“Kommunalwahlen 2021 Geld für Briefwahl-Betrug in Frankfurt angeboten? Vorwürfe gegen Kandidaten” Hessenschau 18.10.21 um 06:20,
https://archive.md/j1OZF

https://t.me/wim4u/24716, Fall Groß-Gerau

https://t.me/wim4u/24691, Fall Frankfurt

https://t.me/wim4u/24680, Fall Darmstadt