Veröffentlicht 7. Dezember 2022.
Aktualisiert am 7. Dezember 2022 | 20:49 Uhr
Der Punkt ist nicht, dass irgendjemand über die demokratiegefährdende politisch-mediale Kooperation spricht, sondern dass diese in einem großen Medium mitgeteilt wird. Den ganzen Tag über schon berichten soziale Medien wie WIM über den PR-Charakter der Razzien gegen angebliche Umstürzler. Es war jedoch nicht Extinction Rebellion im Fokus oder die Sympathisanten von Letzte Generation, die wiederholt und ausdrücklich einen Systemwechsel oder Anschläge auf Pipelines fordern. Nein, es waren angeblich Reichsbürger und andere Personen, die mit mühsam aufgebauten Beschimpfungsetiketten versehen werden. Nun hat ntv reagiert und lässt Druck aus dem Kessel und gibt zu, dass es eine PR-Aktion war. Das Innenministerium sorgt ganz offensichtlich dafür, dass ausgewählte Auftragsschreiberlinge gleich mitkommen. Wer will bei derartigen Selbstoffenbarungen noch ein politisch-mediales System leugnen? Wörtlich teilt die Bertelsmann-Tochter mit: “Heinrich XIII Prinz Reuß wird am Morgen festgenommen. Die Presse ist in Frankfurt dabei… Manche Pressevertreter wussten schon seit zwei Wochen von der Razzia.” Freilich wird nicht zugegeben, dass dies eine Kampagne gegen die mediale Aufmerksamkeit vom Messermord in Illerskirchberg ist. Sehr wohl aber ist damit nachgewiesen, dass für den Bedarfsfall stets derartige Aktionen schon vorher wochenlang in der Schublade schlummern. Und das bedeutet, die Verantwortlichen und Medien wissen ganz genau, dass da gar nichts so unglaublich gefährlich ist, wie es versucht wird, dem Durchschnittsbürger weis zu machen.
Quelle: ntv, Foto von Heinrich XIII Prinz Reuß aus urheberrechtlichen Erwägungen unkenntlich gemacht
Nachtrag um 20:45 Uhr:
Woher Hinz und Kunz und im Bundestag befindliche Personen wie Martina Renner der Linken-Fraktion im Bundestag von der historisch gesehen wohl mit am größten Razzia Bescheid wussten? Die Abgeordnete, die womöglich aufgrund der Wahlunregelmäßigkeiten widerrechtlich zu ihrem Mandat gekommen ist und sich als als “Sprecherin für Antifaschistische Politik” führen lässt, äußert beim Bertelsmann-Sender, dass sogar die Adressdaten der Beschuldigten herumgereicht wurden: “Ich selbst wusste seit Mitte letzter Woche bereits davon, und weiß außerdem von mehreren Medien, die schon seit zwei Wochen Kenntnis hatten. Es waren die Namen der Beschuldigten bekannt, ihre Adresse und der geplante Zeitpunkt des Zugriffs.”
Auch ein wenig Mathematik lässt auf den PR-Charakter der Aktion schließen. Insgesamt 60 Polizeibeamte kommen auf je eine Zielperson. Angeblich waren 50 Personen im Fokus und 3.000 Polizeibeamte haben bei den offenbar überdimensionierten Razzien mitgewirkt. Es wirkt so, als ob man allein mit der Anzahl der eingesetzten Polizisten ein bedeutungsschwangeres mediales Signal setzen wollte.